09.03.2010 Chiclayo und meine Begegnung mit der Polizei

9 03 2011

09.03.2011 Mittwoch Chiclayo Tag 1

Heute war Actionprogramm angesagt – ungeplant. Nachdem ich im Hotel eingecheckt habe und mich erstmal mit der Stadt vertraut und der Umgebeung der Stadt vertraut gemacht habe, wollte ich zu dem was im Reiseführer als eine der Hauptattraktionen bezeichnet wird. Nämlich zum Hexenmarkt. Der Hexenmarkt war eigentlich ein ziemlicher Scheiss nach dem Markt auf Iquitos. Natürlich bin ich auch mit Kamera hingegangen. Die Kamera befand sich Kameratasche, hinten am Gürtel befestigt und mein T-Shirt hatte ich drübergezogen, also nicht besonders zur Schau gestellt, aber sichtbar. Plötzlich verspüre ich einen kräftigen Ruck am Gürtel, reagiere sofort drehe mich um und sehe einen jungen Spund weglaufen, natürlich mit meiner Kamera. Ich gleich hinter ihm her gerannt. Einer versuchte mir noch ein Beinchen zu stellen, was allerdings nicht geklappt hat. Ich bin einfach weiter gerannt. Der Dieb zwei Köpfe kleiner als ich und auch recht schmächtig hatte schon die pure Angst in den Augen als ich ihm folgte und ihm immer näher kam. Er hatte wohl damit gerechnet, dass ich nicht so schnell reagiere und in die Stolperfalle tappe. Er musste sich noch durch sie Masse kämpfen, für mich war anschließend eine Gasse frei, so dass ich im Vorteil war. Ich wollte ihn gerade am T-Shirt packen, da stolpere ich. Ich hatte meine Schuhe recht locker geschnürrt und war daher etwas rutschig auf den Füßen. Weg war er und die Kamera auch. Zum Glück waren keine Bilder auf der Kamera.

Aber eines muss man den Peruanern lassen. Sie sind hilfsbereit! Ich wäre wahrscheinlich gleich wieder abgehauen. Was will man schon groß machen. Kamera ist halt weg! Da ich ohnehin mit dem Gedanken gespielt hatte eine neue zu kaufen, da sich in den Linsen ein Kalkfleck gebildet hat, der sich auf vielen Bildern bemerkbar macht. Aber das man die Kamera auf diesen Weg los wird ist mehr als ärgerlich.

Sofort haben mich sämtlich Händler, und einer der wohl sowas wie ein Marktbeaufsichtiger war, an mich gewandt und haben auf mich eingeredet, dass ich bloß Anzeige erstatte und sofort einen Polizisten gerufen. Es folgte eine kurze Suche nach dem Dieb – erfolglos. Dann ging es zur Polizeistelle des Marktes, wo die Anzeige handschriftlich aufgenommen wurde. Anschließend ging auf dem Rücksitz eines Motorads und ohne Helm zum Polizeirevier: was ich da sollte wusste ich nicht, aber man hat mich auf alte Art auf deutsch gegrüßt. Aleman? Heil Hitler! Mit der dazugehörigen Geste. Ich fand da nicht so lustig wie er. Ich wurde auch leicht belächelt. Ein Polizist fragte, warum ich mir den Gauner nicht geschnappt hätte und ihm eins auf die Mütze gegeben hätte. Stelllt Euch mal vor sowas würde ein Polizist in Deutschland sagen. Da wäre sowas je gleich Selbstjustiz. Aber ehrlich gesagt, ich wusste ja das ich nicht in Deutschland bin. Ich glaub, hätte ich den Typen zu fassen bekommen, ich hätte ihm richtig eine verpasst. Zwar bin ich ein friedfertiger Mensch, aber in dem Moment wurden meine niederen Jagdinstinkte geweckt. Dann wollten die Polizisten mir eine beglaubigte Kopie andrehen. Natürlich gebührenpflichtig, wobei die Gebühr Verhandlungssache war. Das Eröffnungsangebot 50 US$, als ich müde lächelte nur noch 3 Euro. Ich dem Polizsiten gesagt, dass ich eigentlich keine Kopie bräuchte, war sie umsonst, aber ich sollte nochmal wieder kommen um die Kopie ab zu holen. Ich sagte jedoch, dass ich keine Kopie bräuchte, da die Kamera ja nicht versichert sei könne er sich die Mühe sparen. Der Polizist vom Markt war jedoch sehr nett und hilfsbereit, hat sich sogar noch meine Adresse in Deutschland geben lassen, für den Fall dass die Kamera wieder auftaucht (hoffe ich mal).

Reisen ohne Kamera ist doof. Also schnell eine neue auftreiben. Garnicht so einfach. Hier gibt es zwar an jeder Straßenecke überteuerte Schrottkameras zu kaufen, aber ich will Euch ja weiterhin mit Qualitativ anständigen Bildern bedienen. Das sind mir meine Leser wert. Als gleich bei der Rezeption gefragt wo man am besten nach einer Kamera suchen kann. Die nette Dame an der Rezeption gab mir dann die Adresse der nächsten Shoppingmall. Ich habe alle Läden abgeklappert und dann zugeschlagen. Eine Canon Powershot SD 4500 IS. War gerade herunter gesetzt, aber kein wirkliches Schnäppchen. Allerdings hatte ich auch nicht soviel auswahl und glaube eine gute Entscheidung getroffen zu haben. Die Kamera jedenfalls ist sehr klein und kompakt. Allerdings habe ich in einigen Berichten gelesen, dass der Akku nicht sehr lange halten soll. Die lange Akkulaufzeit habe ich ja an meiner alten Kamera geschätzt.

Stimmungsmäßig freue ich mich über die neue Kamera mehr, als das mich der Verlust der alten ärgert.



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